"Umvolkung" - Spiel mit der Angst

GASTBEITRAG VON TOMMEY AUS DER SCHÜLERZEITUNG "PAULSENBROT"

„Macht fünf Kinder, nicht drei, denn ihr seid die Zukunft Europas.“ Bei solchen Aussagen vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kann einem schon mulmig werden. Doch woher kommt die Verschwörungstheorie, dass das deutsche Volk angeblich ausgetauscht werden soll?

Schon zu Beginn meiner Recherche hat sich die Tatsache schnell bestätigt, dass die Theorie der sogenannten "Umvolkung" dem rechtspolitischen Spektrum entstammt. Auf Seiten wie „Crash-News“ oder „die Unbestechlichen“ wird einem von deutschen Rentnern erzählt, die ihre Wohnung nach drei Wochen Krankenhausaufenthalt an Flüchtlinge hätten abgeben müssen. Fakt ist, dass nicht eine dieser Behauptungen mit irgendwelchen Beweisen belegt wird. Aus diffusen Aussagen zu den Wohnkostenverhältnissen und zurückgelassenen Bürgern werden Vermutungen über arabische Großfamilien bis hin zu einem „anti-deutschen Merkelregime“ aufgestellt.

Die Angst vor dem Fremden ist grundsätzlich nur schwer vermeidbar, da sie vom Menschen seit der Steinzeit antrainiert wurde. Die rechtspopulistischen Parteien versuchen diese Ängste gezielt zu verstärken, um politisches Kapital zu schlagen. Fast alle innenpolitischen Probleme des Sozialstaates, die zweifelsohne schwerwiegend sind, werden den ausländischen Bürger*innen angelastet. Im Umgang mit diesen Ängsten wird zurzeit allerdings häufig der folgenschwere Fehler begangen, dass alle Bürger*innen, die lediglich Bedenken am Vorgehen haben, als Nazis beschimpft werden. Auch dadurch wird die Gesellschaft immer weiter gespalten.

Dabei spielt den rechten Parteien eine weitere Eigenheit des Internets in die Karten: die Filterblase. Wer einmal Bedenken zur Migration hat, der wird kaum noch konträre Meinungen bei seiner Suche vorfinden. Schon bald ist er gefangen im Netz der anfangs angesprochenen rechtsradikalen Internetseiten. Für mich bestand dabei ein grundlegendes Problem: Nahezu alle Quellen, die ich gefunden habe, waren definitiv nicht vertrauenswürdig und seriös genug, um faktisch manchen Umständen nachzugehen. Daher solltet ihr vor allem beachten, auf welcher argumentativen Grundlage ihr eure Beurteilung aufbaut, bevor ihr euch eine abschließende Meinung bildet.

Quellen: Zeit.de Wikipedia Schluesselkindblog

Schülerzeitung "PaulsenBrot":

Die Schülerzeitung "PaulsenBrot" des Paulsen-Gymnasiums existiert seit Oktober 2016 und ist eine aus Schüler*innen aller Klassenstufen bestehende Gruppe. Wir treffen uns einmal in der Woche, berichten sowohl über das schulinterne Geschehen als auch über globale Themen. Wir haben Tipps für eure Freizeit, Kolumnen, Interviews mit Lehrer*innen und Schüler*innen und bieten Platz, um der Schulgemeinschaft die Kreativität aus dem Unterricht zu veröffentlichen. Unser Ziel ist, dass die Schülerschaft über wichtige Dinge informiert wird und somit näher zusammenrückt.

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