Wie viel Smartphone für kleines Geld?

am 27.02.2018

Das LG Q6 ist verglichen mit den heutigen Smartphones eines der günstigen. Wie leistungsstark ist es wirklich und kann es überzeugen? Wir haben uns das Q6 mal angeschaut!

Die Smartphones werden immer teuerer. Mit dem iPhone X durchbrach Apple die 1000€ Schallmauer. Aber muss es immer so viel Geld für ein Smartphone sein? Mit einem Startpreis von 349€ startete das LG Q6 zwar im Mittelklasse-Segment. Jetzt gibt es das Smartphone schon für unter 200€, dabei ist es erst im Spätsommer 2017 erschienen.

Der erste Eindruck

Holt man das Gerät zum ersten Mal aus der Verpackung fällt einem sofort das riesige 5,5-Zoll-Display auf. Dies fällt besonders auf, weil es an den Seiten randlos ist. Nur oben und unten gibt es Ränder. Sonst sind es zu meist nur die Spitzenmodelle, die mit wenig Rand auf dem Markt kommen. Einen Home-Button gibt es nicht. Ebenso wenig einen Fingerabdrucksensor. Dafür gibt es eine Gesichtserkennung, die recht gut funktioniert. Aber dazu später mehr. So gut die Vorderseite auch aussieht, auf der Rückseite sieht man dem LG Q6 seinen Preis an. Denn der Rücken sieht weniger wertig aus.

Das Display ist auch aufgrund seiner Schärfe ein echter Hingucker. 2160 x 1080 Pixel tummeln sich auf dem 18:9 Display, das zudem abgerundet ist.

Neben dem älteren Micro-USB-Anschluss ist auch ein Audio-Klinkenausgang im Gerät verbaut. Der interne Speicher von 32 GB lässt sich problemlos mit einer microSD-Karte vergrößern – maximal um bis zu 2TB. Das Gerät wiegt nur 149 Gramm.

Neben dem Gerät findet man noch ein Ladekabel samt Adapter und Kopfhörer in der Verpackung. Die Kopfhörer wirken leider sehr billig.

Ausdauernder Akku

Mit 3.000 mAh hat LG sein Q6 kräftig ausgestattet. Und auch in unserem Test kommt man mit dem Akku gut über die Runden. So kann man mit dem Gerät, wenn man gut haushaltet, zwei Tage über die Runden kommen. Leider besitzt das Smartphone keine Schnelladefunktion. Dem entsprechend ist die Ladezeit auch recht lang.

Leistung eher Mittelmaß

Bei der Performance merkt man dem LG Q6 seine Preisklasse auch an. Mit seinem Namensvetter des Autobauers aus Ingolstadt ist er nicht zu vergleichen. Verbaut ist ein Prozessor, der zur Einsteiger- beziehungsweise Mittelklasse gehört. Doch unter anderem die 3GB-Arbeitsspeicher helfen, dem Handy einen gewissen Schub zu geben. Man darf nicht zu viel erwarten, doch es läuft doch ganz solide.

Nur durchschnittliche Bilder

Eine große Problemzone ist eine der beliebtesten Funktionen eines Smartphones: Die Kamera. Das ist besonders schade, weil LGs Kamera-App eine gute Grundlage biete. Zwar ist keine vollständig manuelle Bedienung der Kamera in der App möglich, dafür gibt es viele Funktionen. So gibt es zum Beispiel die Quadrat-Kamera und eine Doppelbildfunktion, mit der Bilder aus Front- und Hauptkamera zu einem zusammengeführt werden. Doch die aufgenommenen Bilder liegen leider nur im Durchschnitt. Es ist eine gewisse Unschärfe bei den Bildern zu erkennen. Oft wirken die Bilder auch matt. Darüber hinaus liefert die 5-Megapixel-Selfie-Kamera nur verpixelte und rauschige Bilder. Selbst in der Klasse hätte es doch ein wenig mehr sein können.

Alltagstest

Einen Schwerpunkt legten wir in unserem Test natürlich auch auf die Hauptaufgabe des Handys: Das Telefonieren. Die Qualität der Telefonate war insgesamt in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Ab und an kam es vor, dass an doch genauer hinhören musste, was der Gesprächspartner von sich gab.

Die Gesichtserkennung reagiert in unserem Test umgehend. Doch hat man eine Brille auf, aber sein Gesicht ohne Brille eingespeichert, bekommt das System Probleme. Entweder es dauert sehr lange oder man wird gar nicht erkannt. Anstatt des Home-Buttons hat man die Tasten auf dem Display, das in unserem Test einen guten Eindruck macht. Das ganze Gerät ist aber sehr anfällig für Fingerabdrücke und auch scheint die Rückseite zu Kratzern zu neigen.

Fazit

Das LG Q6 ist ein solides Smartphone. Bei dem Preis darf man nicht zu hohe Ansprüche haben. Die Power ist im Alltag meistens ausreichend. Dennoch merkt man ab und an, dass das Handy doch an seine Grenzen stößt. Größter Negativpunkt ist die Kamera, die uns im Test leider gar nicht gefallen hat. Für den Preis von nicht mal mehr 200€ bekommt man ein Smartphone, das in dieser Preisklasse zur Spitze gehört.