Der Apfel im Ohr

am 09.07.2019

Apples Musikdienst “Apple Music” ist gerade vier Jahre alt geworden. Grund genug, dass wir uns den Streamingdienst mal genauer anschauen und mit der Konkurrenz vergleichen.

Am 30. Juni 2019 feierte Apple den vierten Geburtstag seines Streamingdienstes „Apple Music“. 50 Millionen Songs kann man abrufen. Eine Besonderheit gegenüber anderen Anbietern ist die lange Testlaufzeit. Ganze drei Monate kann man den Dienst kostenfrei auf Herz und Nieren kosten. Danach kostet er – die fast schon ikonischen und klassischen – 9,99€ pro Monat. Für Studenten kostet es die Hälfte. Sowohl auf iOS-Geräten als auch auf Android-Geräten lässt sich Apple Music bedienen. Am PC oder Mac lässt sich Apple Music in Zusammenspiel mit iTunes benutzen. Ab Herbst gibt es dann - zumindest zunächst auf dem Mac – eine eigenständige Music-App.

60 Millionen Nutzer

Apples Senior Vice President of Internet Software and Services Eddy Cue gab in einem Interview mit dem französischen Medium Numerama bekannt, dass Apple Music nun die Grenze von 60 Millionen aktiven Abonnenten überschritten hat. Das sind noch deutlich weniger als der große Konkurrent Spotify (ungefähr 100 Millionen Abonnenten). Aber Eddy Cue sagte auch, dass im Apple Ökosystem Apple Music der meistgenutzte Streamingdienst sei. Analysten gehen davon aus, dass vor allem in Amerika Apple Music Spotify schon überholt haben könnte.

Was kann Apple Music?

Apple Music hat viele verschiedene Funktionen. Die Grundfeatures, die man auch von anderen kennt, sind natürlich an Bord. Offline-Wiedergabe, keine Werbung und die verschiedensten erstellten Playlists zu diversen Stimmungen und Genres.

Im Moment ist Deutscher Hip-Hop eine der beliebtesten Genres. Deswegen spendiert Apple Musicseit letztem Freitag (12.Juli) eine neue Playlist. Unter dem Titel HYPE<D> werden wöchentlich die neusten Tracks des Genres zusammengestellt.
Erster gefeaturter Künstler ist Shindy, dessen Album ebenfalls heute erscheint.
Besonders ist, dass sich bis zu 100.000 Songs in der iCloud Musikmediathek laden lassen und man seine eigene Musik, die man schon auf dem Gerät hat, mit den Songs zusammenführen kann, die man aus Apple Music lädt. Zu den Songs kommen exklusive Inhalte, Weltpremieren und Musikvideos. Radiosender für alle möglichen Genres und Stimmungen gibt es auch.

Mehr als nur Streaming

Apple sieht in seinem Musikdienst mehr als eine reine Streamingplattform. Ein gutes Beispiel ist das Format Up Next. Monatlich wählt das Redaktionsteam von Apple Music einen Künstler / eine Künstlerin aus, der/die gefördert wird. So sollen Talente mit Starpotential entdeckt und einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Die einzige deutsche Künstlerin, die bisher im Up Next-Programm vertreten war, war die Sängerin Lotte.
Dieses Jahr geht Apple noch einen Schritt weiter. Unter dem Motto: "7 artists on the move. 7 cities. 7 unforgettable performances.“ („7 Künstler auf ihrem Weg. 7 Städte. 7 unvergessliche Auftritte.“) treten sieben frühere und aktuelle Apple Music Up Next-Künstler auf. Alle Konzerte finden in verschiedenen Apple Stores statt. Mit dabei sind unteranderem Lewis Capaldi, der am 31. Juli in Paris auftreten wird und Khalid, der am 23. August in Washington D.C. zu sehen sein wird. Wir in Deutschland gehen leider leer aus.

Jetzt gibt’s auf die Ohren

Das war so ziemlich alles, was man auf dem Papier über Apple Music wissen muss. Aber am Wichtigsten ist natürlich der Praxistest. Mehrere Tage war Apple Music für mich im Dauereinsatz.
Ich finde mich von Anfang an gut zurecht. Ich tippe mich so durch die verschiedensten Genres und Playlists. Mir fällt dabei auf, dass natürlich auch Apple nach links und rechts schaut. Vieles kennt man so auch von den Konkurrenten und das ist auch gut so.
Der Dienst lernt, welche Musik ich mag, in dem ich ein Herz oder einen Daumen runter verteile. Wie gut das funktioniert, wird die Zeit zeigen.
Ab und an macht das Laden von Songs ein wenig Probleme, aber das passiert bei mir nur selten. Sonst macht es genau das, was es soll und liefert mir meine Lieblingsmusik und neue Musik auf die Ohren. Dazu gibt es bei den meisten Lieder die passenden Songtexte.
In einer Sektion gibt es eine Vorschau auf bald erscheinende Alben. Diese kann man vormerken und wenn ein Song aus dem Album veröffentlich wird, wird der Titel automatisch heruntergeladen. Am Tag der Albumveröffentlichung wird dann das gesamte Album geladen.
Bei Spotify zum Beispiel funktioniert das im Moment nur über spezielle Links.

Der Streaming-Vergleich im Überblick

 

Apple Music

Spotify

Amazon Music Unlimited

Testzeitraum:

Drei Monate

30 Tage

30 Tage

Kosten:

9,99€ pro Monat
(Studenten: 4,99€)

9,99€ pro Monat
(Studenten: 4,99€)

9,99€ pro Monat
(Prime-Mitglieder: 7,99€)

Offline-Modus:

Ja. Eigene Songs sind in einer Mediathek mit den Apple Music Songs zu finden.

Ja.

Ja.

Songauswahl:

50 Millionen Songs,
Podcast über die Apple Podcast App

Über 40 Millionen Songtitel + zahlreiche Podcasts

50 Millionen Songs

Abspielbar auf:

iOS und Android, PC (iTunes), Mac (iTunes), mit Airplay über Sonos, HomePod, Apple Watch, Apple TV und CarPlay.

u.a. iOS und Android, Smart-TV, Playstation, Xbox, Sonos, Google Home, Alexa, PC (App & Browser) und Mac (App & Browser)

iOS und Android, PC (App & Browser), Mac (App & Browser) , Fire TV, Amazon Echo, Sonos

Fazit

Für Leute, die schon ein oder mehrere Apple-Geräte besitzen, ist Apple Music eine gute Wahl.
Es lässt euch die eigene Musikbibliothek mit der Apple Music-Mediathek verbinden und bietet eine große Musikauswahl.
Die drei Monate Gratiszeitraum für Neukunden sind ein guter Einstieg, um den Dienst erstmal über einen etwas längeren Zeitraum auszuprobieren.
Genau diese Phase würde ich auch Android-Nutzern empfehlen, um zu schauen, wie es auf ihrem Gerät funktioniert.