Frauen bei der Polizei - Annemaries Zukunftstag 2016

Der Girls'Day/ Boys'Day ist ein bundesweiter Aktionstag zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Schülerinnen und Schüler. Neben schulischen Angeboten gibt es zahlreiche außerschulische Aktionen wie Workshops, Trainings und Praxistage in Einrichtungen und Unternehmen. jup!-Reporterin Annemarie war für einen Tag bei der Polizei. Was sie alles erlebt hat, erfährst du in ihrem Bericht.

ein Beitrag von Annemarie

Am Donnerstag, den 28.4.2016, war ich aufgrund des Girls‘Days bei der Landespolizeischule der Berliner Polizei. Da ich später Polizistin (Unterkategorie: Diensthundeführerin) werden möchte, war es eine gute Gelegenheit, dass man an diesem Zukunftstag in seinen Wunschberuf hineinschnuppern konnte.

Um 7:45 Uhr sollten wir schon da sein, damit die Veranstaltung pünktlich um acht Uhr beginnen konnte. Als ich auf das Gelände der Landespolizeischule kam, dachte ich schon an den bevorstehenden Tag. Ich wusste durch die Vorinformationen, dass ein Sporttest (Hindernisparcours) gemacht werden sollte. Ich freute mich außerdem darauf, Polizisten über die Schulter schauen zu können.

Alles fing damit an, dass wir in 6 Gruppen à 20 Personen aufgeteilt wurden. Anschließend hat eine Polizeibeamtin eine kurze Begrüßungsansprache gehalten und dann wurde unsere Gruppe einen noch in Ausbildung befindlichen Polizisten "überreicht".

Zwischen 8:20-11:35 Uhr haben wir vier Stationen besichtigt. Zuerst waren wir bei den Einsatzfahrzeugen, dort durften wir zum Beispiel in einen gepanzerten Wagen oder in einen Wasserwerferlaster hineinklettern und Fragen zu diesem Fahrzeug stellen. Dann sind wir zum Sportzentrum gegangen, wo wir den Hindernisparcours machen durften. Ich fand diesen Parcours ziemlich schwierig, da ich nicht so gut im Turnen bin, was man hauptsächlich machen musste. Beim richtigen Einstellungstest müssen die Bewerber übrigens folgendes können: 2000 Meter laufen, über ein Langpferd springen, seitliches Abspringen von einem Barren, über die untere Stange eines Stufenbarrens kommen (mithilfe der oberen Stange), eine Rolle vorwärts und eine Rolle rückwärts, über ein Bock kommen und zuletzt noch eine ca. 1,85 Meter hohe Mauer überwinden.

Die nächste Station war die praktische Ausbildung von Handfesseln und Waffenausbildung. Ich fand dort schön, dass wir mal jemanden festnehmen konnten und so einen Einblick bekamen, was ein Polizist genau können muss. Zudem konnten wir dort mit einer ungeladenen Übungspistole einmal auf den Auslöser drücken, was ein cooles Gefühl war. Anschließend durften wir uns die Ausrüstungen eines Polizisten einmal genauer ansehen und anprobieren. Die war ziemlich schwer. Mit der Ausrüstung sollten wir eigentlich rennen, doch da es zu regnen begann, wurden wir in einem Polizeiauto mitgenommen, welches eine schnelle und kurvige Strecke gefahren ist. Damit sollten wir hautnah miterleben, wie sich die Polizisten in so einer schweren und einengenden Ausrüstung fühlen. Ich fand die Fahrt total erlebnisreich und schon fast genauso gut, wie eine Achterbahnfahrt.

In der Mittagspause von 11:40-12:25 Uhr gab es Nudeln mit Tomatensoße, damit wir gestärkt zu den Abschlussstationen gehen konnten.

Nach dieser leckeren Stärkung gab es die Möglichkeit, noch zwischen 12:30-14:05 Uhr zwei Stationen zu besichtigen. Nun kam endlich der Programmpunkt, auf den ich mich schon den ganzen Tag gefreut hatte: der Besuch bei dem Abteil des Diensthundeführers. Dort wurden uns zwei belgische Schäferhunde gezeigt, wobei einer vorführte, wie ein Hund angreifen kann, wenn ein Mensch, z.B. mit einem Messer, seinen Hundeführer bedroht. Nach dieser spektakulären Show zeigte uns der andere Hund kleine Tricks und wer wollte, durfte ihn streicheln. Da war ich sofort dabei.

Zum Schluss sind wir noch zur Spurensicherung gegangen. Dort haben wir eine Tatrekonstruktion mit Spurensuche, Spurensicherung und Tataufklärung durchgeführt. Ich fühlte mich wie eine Detektivin.

Zum Abschied gab es nochmals eine kleine Rede und Feedback von uns 120 Mädchen. Das krönende Ende war die Vorführung mit einem Wasserwerferwagen. Es war unglaublich, mit welcher Kraft der Wasserstrahl aus dem Schlauch herausgeschossen kam. Der letzte Satz der Abschlussansprache lautete: "Man kann mit Wasser eine ganze Menge erreichen".

Ich fand den Tag sehr erlebnisreich, da ich gar nicht wusste, wie vielfältig der Job eines Polizisten ist. Es war interessant, von den ganzen Unterordnungen bei der Polizei zu erfahren. Diese Erfahrung hat mich darin bestärkt, dass ich höchstwahrscheinlich Polizistin werde möchte und mir nur noch überlegen muss, in welche Richtung ich mich spezialisieren möchte.