Auch jetzt geht es noch heiß her im FEZ!
Neben Aktionen und Projekten mit Kindern, die natürlich weiterhin das Hauptprogramm des FEZ bilden, bieten sich aber auch Angebote für Jugendliche und junge Erwachsende. So zum Beispiel mit dem Klimafrühstück, das am 05.09.2020 stattfand und die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ausgrenzung von Menschen im sozialen Leben beinhaltete!
Organisiert wurde das Frühstück, bei dem es nach dem morgendlichen Essen mit Diskussionsrunden weiterging von Florian Hecht und Jeremy Bober. Gäste wie Georg Kössler vom Bündnis 90/Die Grünen, Danny Freymark von der CDU und Hannah und Samira als Vertreter*innen von Fridays for Future nahmen an den Diskussionsrunden teil, um über Nachhaltigkeitsthemen zu sprechen.
Fridays for Future spricht es aus!
Am Vormittag gab es drei Diskussionsrunden, bei denen Jugendliche die Möglichkeit hatten Fragen zu stellen und sich an der politischen Diskussion zu beteiligen. Hierbei diskutierten zuerst die Politiker*innen von den Grünen und CDU mit zwei Akteur*innen von Fridays for Future über die derzeitige Politik und ob diese wirklich im Sinne der Nachhaltigkeit handelt. Hannah und Samira von Fridays for Future nutzten die Chance und sprachen über ihre Bedenken. Denn ihrer Meinung nach macht die Politik momentan viel zu wenig, um die Klimakrise abzuwenden!
Eher Gespräche als Diskussionen
In der zweiten Diskussionsrunde hatte ich das Vergnügen mit Daniele Billig, Susanna Kahlefeld, beide von der Grünen Fraktion Berlin und Annkatrin Essler von den jungen Grünen darüber zu sprechen, wie Berlin in der Stadtentwicklung nachhaltiger werden kann. Leider hatte ich hier meine Probleme eine Diskussion zum Laufen zu kriegen, denn die Politikerinnen gehörten alle zur gleichen Partei und vertraten dadurch ähnliche Ansichten und Ziele… Dementsprechend kann ich hier eher von einer netten Gesprächsrunde reden.
Manche Themen haben sich dabei als sehr prägnant und wichtig herausgestellt. Vor allem Frau Billig und Frau Kahlefeld war die sinnvolle Nutzung von Baugrund sehr wichtig.
Beispielsweise entwickelte sich das Gespräch dahingehend, dass einerseits bestehende Wohnfläche effektiver genutzt werden müsste und die Kieze ansprechender gestaltet werden sollten. Des Weiteren sollen in den nächsten Jahrzehnten viele Kieze nicht nur umstrukturiert, sondern auch renoviert werden. Ihr könnt euch das also so vorstellen: Alles was ihr im Alltag nah bei euch braucht, wie Kindergärten, Schulen, Supermärkte, Freizeitzentren und Spielplätze sollen jetzt in die Wohnviertel integriert werden. Das heißt natürlich nicht, dass an anderer Stelle Kitas, Spielplätze und Schulen schließen, sondern das in Zukunft eher darauf geachtet werden soll, wo was gebaut wird.
Öffis statt Auto und Stress
Jetzt mag vielleicht der ein oder die andere von euch denken, dass diese Ziele und Ideen wirklich sehr gut klingen. Doch was hat das Ganze mit nachhaltiger Stadtentwicklung zu tun?
Nun ja, ein weiterer Punkt auf der Liste der Grünen Fraktion ist beispielweise, dass die Berliner*innen dazu angehalten werden öffentliche Verkehrsmittel anstelle des Autos zu nutzen.
Der Verkehr, die Abgase und nicht vorhandene Parkplätze machen das Auto fahren in Berlin eher unangenehm und nervig, da sind die Öffentlichen schon eine deutlich angenehmere Alternative. Vor allem, wenn Dinge wie Supermärkte, Parks und Freizeitzentren praktisch vor der Haustür liegen.
Doch wer soll es bezahlen?
Das Problem bei dieser Traumvorstellung? Die Preise für Tickets! Ich sprach genau diese Problematik an: Viele Berliner*innen können sich die Preise für Monats- oder Jahreskarten schlicht weg nicht leisten, besonders, wenn sie diese dann dauerhaft erwerben müssten. Aus der Gesprächsrunde hörte ich dann raus, dass man einfach die Fahrkartenpreise entsprechend anpassen müsste. Wann und wie dies geschehen soll, wurde jedoch in keinem Satz erwähnt… Und sind wir mal ehrlich: Die Öffentlichen sind doch für viele nur dann eine angenehme Alternative zum Auto, wenn sie deutlich günstiger oder vielleicht sogar kostenlos wären! Aber bis wir da ankommen wird es wohl noch seine Zeit brauchen.
Let`s make Berlin green again!
Abschließend ging es darum, wie man Berlin grüner machen kann, ohne signifikant Wohnfläche zu reduzieren. Für dieses Problem hatte Frau Billig eine einfache Lösung:
„Wieso nehmen wir uns kein Beispiel an anderen Großstädten der Welt und begrünen unsere Dachterassen? Wäre das nicht toll? Nach einem anstrengenden Schultag einfach mal auf dem Dach chillen? Und ein cooler Nebeneffekt wäre, dass man da oben auch einfach Gemüse und Obst anbaut und sich bedient, wann immer es einem passt!“
Gute Ansätze, doch keine Lösungen
Alles in allem wurden in der Diskussionsrunde viele wichtige Punkte angesprochen. Das zeigte mir, dass die Politiker*innen sehr wohl wissen, wo sich unsere derzeitigen Baustellen befinden. Trotzdem kam ich eher unbefriedigt aus der Gesprächsrunde, denn meiner Meinung nach wurden zwar Ansätze zur Problemlösung geliefert, aber es wird sich ein wenig auf diesen Vorschlägen ausgeruht. Wie man das Ganze schlussendlich umsetzen will, war dann eher zweitrangig.
Was haltet ihr von dem Thema und wie könnte man Berlin nachhaltiger machen? Schreibt uns dazu gerne oder erarbeitet selbst ein Projekt, denn die Strukturen zu kritisieren ist das eine, aber Ideen zu haben, die Lösungen hervorbringen und was bewegen das Andere!
Bock auf mehr?
Neben den Diskussionsrunden hatte ich noch das Vergnügen mit Hannah und Samira von FFF ein Interview zu führen! Hierbei ging es darum, wie Corona Fridays for Future beeinflusst und gestärkt hat und wie man ihrer Meinung nach Berlin nachhaltiger gestalten könnte! Klickt einfach auf den Link und schaut unbedingt mal rein!