Nicht zu stoppen

am 05.03.2017

Gegen den Aufsteiger Würzburger Kickers holen die Unioner einen 2:0-Erfolg. Die zweite Halbzeit mussten sie dabei in Unterzahl überstehen. Durch den Sieg stürmen die Berliner auf Platz 2!

 06.03.2017

Für Union Berlin läuft es im Moment. Sie stehen auf dem Relegationsplatz mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz 2 und sind somit mitten im Aufstiegsrennen. Zuhause haben "die Eisernen" nur eine Niederlage in den letzten 21 Partien hinnehmen müssen und auswärts gewinnen sie, wenn nötig auch nicht mit dem schönsten Fußball. Der Trainer Jens Keller bekam zum Anfang der Saison die Zielsetzung, die Mannschaft an die Ligaspitze heranzuführen. Das ist ihm nach den ersten 22 Spielen eindrucksvoll gelungen. Jetzt steigt der Hunger nach mehr und so sollten gegen den Aufsteiger aus Würzburg auch weitere drei Punkte eingefahren werden. Die Gäste spielten eine für einen Aufsteiger beindruckende Hinserie. Im Moment stehen sie auf dem achten Platz. Im Jahr 2017 sind sie jedoch noch ohne Sieg.

Schon vor Beginn zeigten sich die Fans der Unioner in Spitzenstimmung. Eine Choreo samt kleinem Feuerwerk gab es beim Einlauf der Mannschaften am letzten Freitagabend.

In der Anfangsphase der ersten Hälfte hatten die Berliner schnell mehr vom Spiel. Aus dem Nichts hatten dann die Würzburger in der 14. Minute die bisher größte Chance. Kickers Stürmer Ernst tauchte nach feinem Pass alleine vor Union-Keeper Mesenhöler auf.

Mesenhöler, der bei den Unionern für den verletzten Stammkeeper Jakub Busk im Kasten stand, machte sich groß und konnte den Ball abwehren. Unbeeindruckt machte Union weiter das Spiel. Steven Skrzybski ließ in seinem 100. Zweitliga-Spiel für die Unioner teilweise die halbe Würzburger Mannschaft alt aussehen. In der 21. Minute holte er nach einem Solo eine Ecke heraus. Diese verlängerte Parensen am ersten Pfosten auf Polter. Der Stürmer ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte aus fünf Metern mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0. Es war das dritte Saisontor des Winterneuzugangs. Das Spiel wurde nun immer mehr durch Fouls unterbrochen. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka kam überraschend lange ohne Gelbe Karte aus. Die erste zückte er in der 37. Minute für den Berliner Innenverteidiger Puncec. Würzburg erspielte sich nun auch die ein oder andere Chance. In der 44. Minute stand dann wieder Puncec im Mittelpunkt. Der Verteidiger traf seinen Gegner mit der Hand im Gesicht. Dr. Kampka zögerte nicht lange und zeigte dem Kroaten Gelb-Rot. Eine harte, wenn auch vertretbare, Entscheidung. Den Schuss nach dem flachausgeführten Freistoß parierte Mesenhöler klasse.

Auf den Platzverweis reagierte Trainer Jens Keller am Anfang der zweiten Hälfte, indem er den Innenverteidiger Emanuel Pogatetz einwechselte. Die Würzburger kamen mutiger aus der Kabine. Union zog sich erstmal zurück und ließ die Gäste das Spiel machen. Aus der Feldüberlegenheit konnte diese aber nicht viel Gefährliches produzieren. 20 Minuten vor Schluss setzte Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach auf noch mehr Offensive. Für seinen Rechtsverteidiger Pisot brachte er den Stürmer Marco Königs. Auch dieser sorgte nicht für Gefahr.

Die letzte Viertelstunde blieb ereignisarm. In der 82. Minute schlug Leistner einen Freistoß von der Mittellinie nach vorne, Polter verlängerte und Kreilach kam frei vor dem Tor an den Ball. Er umkreist Kickers-Keeper Wulnikowski und schob zum 2:0 ein. Die Alte Försterei bebte und auch aus Trainer Jens Keller sprudelte es heraus. In der Folge kam Union sogar noch zu weiteren Torchancen, die aber ungenutzt blieben. Den 19.875 Zuschauern war das herzlich egal, denn nach 90 Minuten hieß der Sieger Union Berlin, die somit den vierten Sieg in Folge feiern und drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen einfahren konnten.

Union-Trainer Jens Keller sprach nach dem Spiel sichtlich erleichtert. "Wer nach einem 2:0 nach 48 Minuten Unterzahl nicht zufrieden ist, muss wahnsinnig sein. Heute hat die Mannschaft gezeigt, was sie leisten kann. In Unterzahl haben wir keine klare Torchance zugelassen.", sagte er auf der Pressekonferenz.

Sein Gegenüber Bernd Hollerbach gratulierte fair zum Sieg: "Gewonnen hat heute das Team, das im eigenen und im gegnerischen Strafraum besser war. Das war heute Union. Sie haben verdient gewonnen. Ich wünsche dem Verein und den tollen Fans nur das Beste. Ich hoffe, ihr schafft den Aufstieg."

Bis es so weit ist, dauert es noch ein wenig. Für Union Berlin hieß es am Wochenende: Konkurrenz beobachten: Hannover 96, die Union durch den Sieg vom zweiten Platz verdrängte, verlor sein Auswärtsspiel in Karlsruhe verdient mit 2:0. Somit bleibt Union Berlin auf jeden Fall bis zum nächsten Spieltag auf Tabellenplatz zwei. Tabellenführer Stuttgart spielt am heutigen Montag in Braunschweig. Für die Braunschweiger, die Vierter sind, ist es ein wichtiges Spiel. Mit einem Sieg könnten sie wieder auf die Tabellenspitze aufschließen.

Kommenden Freitag geht es für die Köpenicker zu FC St. Pauli nach Hamburg. Die Paulianer haben im Moment einen Lauf und konnten ihr Spiel gegen 1860 München mit 2:1 gewinnen.

Auch dort heißt die Devise für die Mannschaft von Jens Keller: Punkte mit in die Hauptstadt bringen.

Das Spiel im Überblick:

1.FC Union Berlin 2:0 (1:0) Würzburger Kickers

So spielte Union:

Mesenhöler - Parensen, Puncec, Leistner, Trimmel - Fürstner, Kreilach, Kroos (89. Kessel) - Hedlund (46. Pogatetz), Polter, Skrzybski (83. Redondo)

Tore: 1:0 Sebastian Polter (21. Min)

2:0 Damir Kreilach (82. Min)

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Puncec (44. Min, Union)

Zuschauer: 19.875