Basketball: Niederlage in Ulm verhindert Angriff auf die oberen Tabellenplätze

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am 04.04.2016

Am 28. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga verlor ALBA Berlin am gestrigen Abend auswärts gegen Rathiopharm Ulm. Nach der 78:68-Niederlage muss der Kampf um die oberen Tabellenplätze erneut aufgeschoben werden.

 

Platz 4. Heimvorteil in der ersten PlayOff-Runde muss drin sein. Das Ziel des Hauptstadt-Clubs steht. Notwendig dafür war zunächst ein Auswärtssieg gegen Verfolger Ratiopharm Ulm. Doch von davor angekündigter Willensstärke und Leidenschaft war von beiden Teams zu Beginn des Spiels wenig zu sehen. Schon das erste Viertel war geprägt von Fouls beider Seiten. Punkte wurden hauptsächlich durch Freiwürfe gemacht - wenn sie denn fielen. So auch Berlins Dragan Milosavljević zum 7:10 nach sieben Minuten. Erst danach schien das Ulmer Team in Fahrt zu kommen und sicherte sich nach einem 11:4-Lauf in den nächsten Minuten die Führung zum Ende des ersten Viertels (21:16).

Die Gastgeber wurden wach, die Fans wurden laut, das Spiel wurde körperbetonter. Aber keine der beiden Mannschaften wollte so wirklich die Führung übernehmen. Augustine Rubit, nach einem unsportlichen Foul von Kresimir Loncar, versuchte jedoch mit dem 27:22 (14.) sein Team weiter voranzubringen. Loncar wurde daraufhin mit diesem dritten Foul von Trainer Saša Obradović ausgewechselt. Die generell auf der Center-Position geschwächten Berliner wurden damit alles andere als gefördert. Back-Up Jonas Wohlfahrt-Bottermann scheint durch eine Knieverletzung bis zum Ende der Saison auszufallen. Doch angetrieben durch US-Guard Jordan Taylor und dem nachverpflichteten Forward Brandon Ashley kam das Team zurück, sodass die Hauptstädter nur mit einem kleinen 35:34 – Rückstand in die Halbzeitpause gingen.

Freiwurf-belastetes drittes Viertel stört Spielfluss

Nach der Pause ging es so weiter wie das erste Viertel begonnen hatte – nur aggressiver. Mal hier ein Ellenbogen, da ein bisschen geschoben. Und wieder war es ALBAs Milosavljević, der durch geschicktes Freilaufen sein Team wieder leicht in Führung brachte (44:46, 26. Minute). Doch von da an übernahmen die Gastgeber das Spiel. Ulms Kapitän, 3-Punke-Spezialist Per Günther, sorgte für eine 62:48-Führng zum Ende des dritten Viertel. Trainer Obradović zeigte sich bekannt emotional und versuchte sein Team aufzuwecken. Aufgrund der Gesten und Schreie des Serbens fühlte sich der Schiedsrichter angegriffen und „belohnte“ den ALBA-Trainer mit einem technischen Foul. Eine Vorentscheidung des Spieles zugunsten der Ulmer.

Viele vergebene Chancen kosten den Berlinern den Sieg

Wie schon so oft war es dann Elmedin Kikanović, der versuchte, noch etwas rauszuholen und die Berliner Verteidigung in den Griff zu bekommen, „dunkte“ vergebene Würfe seiner Teamkollegen dahin, wo der Ball hin sollte. Dazu kam der genesene Niels Giffey, welcher monatelang wegen einer Fußverletzung aussetzen musste, und machte 7 Minuten vor Schluss das 65:57. Rein theoretisch nicht unmöglich, wenn die Rechnung ohne die Konstellation aus Rubit, Günther und Da'Sean Butler gemacht wird. Aber realistisch... nein. Rubit zum 72:59 (36.). Danach folgten verzweifelnd wirkende Würfe und Ballverluste, welche schließlich die Berliner Niederlage festigten. ALBA verlor somit 78:68 in Ulm, womit beide Teams gleich auf sind.

Positiv ist nur, dass Berlin den direkten Vergleich zu Ulm immer noch gewonnen hat (das Hinspiel in Berlin gewannen sie 74:54) und damit weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz steht. Trotzdem ist es notwendig, die folgenden Spiele gegen Bonn und Crailsheim (09.04. und 16.04. in der Mercedes-Benz-Arena) zu gewinnen, um die EWE Baskets Oldenburg und MHP Riesen Ludwigsburg in den letzten fünf Spieltagen noch zu überholen, um so eine gute Ausgangsposition für die PlayOffs (Beginn: Anfang Mai) zu erhalten.