Wie Macklemore den Abend rettete

jup! – Redakteurin Anne war am Montag ‚Downtown‘ in der Mercedes Benz Arena bei Macklemore und Ryan Lewis . Wie er ihren Abend rettete, könnt ihr hier lesen.

ein Text von Anne

Ich habe Macklemore und Ryan Lewis bereits letztes Jahr bei dem Festival ‚Lollapalooza‘ hier in Berlin gesehen und war einfach nur begeistert. Sie haben super Stimmung gemacht und kaum ein Zuschauer konnte sich vor Euphorie zurückhalten.

Meine Euphorie wurde bei diesem Konzert jedoch zunächst gebremst, da meine Freundin und ich leider ‚nur‘ Sitzplatzkarten hatten. Ich bin absolut nicht der Typ, der bei einem Konzert gerne sitzt, ich mag in die Menge, mitgrölen und mittanzen. Also hieß es, das Beste aus der Situation machen!

Als Vorband wurden uns gleich zwei Künstler geboten: Xperience (XP) und Raury, dessen Lied ‚God’s Whisper‘ mir immer noch im Kopf hängt. Beide Künstler spielten eine knappe halbe Stunde und nach weiteren 30-40min Pause war es dann soweit: Die Lichter flackerten, auf der riesigen Leinwand hinter der Band wurde ein Film abgespielt und nach wenigen Momenten standen sie vor uns: Macklemore und Ryan Lewis.

Dieses Konzert hat mich während der ersten Lieder in der Annahme bestärkt, dass ich mir niemals Sitzplatzkarten kaufen werde. Während die Fans im Innenbereich fleißig mittanzten, waren meine Freundin und ich an die Stühle gefesselt. Doch nach den ersten Lieder folgte die Erlösung und die auch noch von Macklemore höchst persönlich: Wir sollen gefälligst alle aufstehen und den Abend genießen! Er hätte nichts Besseres sagen können und tatsächlich, alle Fans standen auf. Mein Abend war gerettet! Zugegeben, die Stimmung war bei weitem nicht so gut wie beim Lolloapalooza-Festival letztes Jahr, das lag jedoch eher am Publikum als an der Performance. Macklemore gab sich wirklich sehr viel Mühe, die Fans zum Mitmachen anzuregen. Die ersten Lieder hielten diese sich allerdings zurück. Erst ab ‚Can’t hold us‘ (knappe 2/3 des Konzerts waren bereits vorbei) ging das Publikum auf die Show ein und dann war wirklich kein Halten mehr! Davon abgesehen, dass meine Freundin und ich bereits die ganze Zeit mitgetanzt und –gegrölt hatten (ich mag auch gar nicht wissen, auf wie vielen Videoaufnahmen wir zu sehen/hören sind), fingen auch die Leute um uns herum an, etwas aufzulockern.

Einprägsam waren auch die Reden, welche Macklemore zwischen seinen Liedern hielt. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er oftmals genau das gleiche bei Konzerten sagt (vieles davon erkannte ich von Lollapalooza wieder), bin ich immer noch begeistert von seiner Offenheit. Bevor sie ‚Same Love‘ spielten, sprach er erneut über das Thema Homosexualität und wie wichtig doch die Gleichberechtigung sei. Er sprach auch Themen wie Rassismus und die momentane Flüchtlingssituation offen an: Er sei "inspiriert" wie Deutschland mit dem Thema umgehe, besonders in Zeiten in welchen Donald Trump als Präsidentschaftskandidat in den USA aufgestellt sei. Ich war überrascht, wie gut er den Grad zwischen der Ausgelassenheit eines Konzertes und der Ernsthaftigkeit einzelner Themen schaffte.

Alles in allem hatten wir einen super Abend und wären auch bei einem dritten Konzert mit am Start. Falls ihr also Lust habt, einfach mal alles zu vergessen und auf richtig gute Musik abzugehen, dann sind Macklemore und Ryan Lewis genau eure Männer!