Auf geht's nach Argentinien!

Mein Name ist Konrad, ich bin 16 Jahre alt und seit dem 28. Juli in Argentinien, genauer in Villa María. In Deutschland habe ich die Schule beendet, aber hier gehe ich noch zur Schule. Ich selbst würde mich als sportlich, ehrlich, lustig und offen für neue Dinge beschreiben. In meiner Freizeit gehe ich gerne klettern, spiele Fußball und Volleyball und gehe Schwimmen. Bevor meine Reise im Juli losging, hatte ich zwei Wochen intensiven Spanischunterricht. Das heißt, mein Spanisch war nicht so gut, aber ich habe trotzdem mein Bestes gegeben. Aber jetzt erstmal von vorn!

Der Abschied und der Start ins Abenteuer

Der erste Flug überhaupt in meinem Leben – und das erst mit 16 Jahren. Am Dienstag, den 28. Juli, bin ich mit meiner Familie zum Flughafen gefahren und ab dort fing dann das größte Abenteuer überhaupt in meinem Leben an. Der Abschied von meiner Familie war sehr schwer für mich, weil wir so eine starke Verbindung zueinander haben. Doch als ich dann das erste Mal in meinem Leben in einem Flugzeug saß (von Leipzig/Halle nach Frankfurt), es gestartet ist und ich dieses tolle Gefühl im Bauch hatte, war für diesen Moment erstmal alles vergessen. Ich hatte sehr großes Glück, dass ich alleine in einer Dreierreihe am Fenster saß! Ich sah alles kleiner werden und irgendwann waren wir dann über den Wolken. Es war so schön, auch einmal die Wolken von oben zu sehen und darunter diese ungewohnt kleine Landschaft. Auf dem Flug habe ich dann einen Flugbegleiter kennengelernt, der zwar privat unterwegs war, mir jedoch sehr viel über Flüge im Allgemeinen erzählt hat. Neben Geschichten aus seinem Job, hat er mir auch am Ende erklärt, in welche Richtung ich am Frankfurter Flughafen - der einfach riesig ist - laufen muss. Dort angekommen, habe ich dann die anderen jungen Leute getroffen, die mit derselben Organisation unterwegs waren wie ich. Dann im nächsten Flug von Frankfurt nach Madrid war es ein bisschen blöd, dass wir nicht alle beieinander sitzen konnten, aber zum Glück saß ich dann im Endeffekt neben einem Herren, der Spanisch und Deutsch konnte und mir viel über Argentinien und über die spanische Sprache erzählt hat. Dadurch konnte ich dann das erste Mal etwas zum Trinken auf Spanisch bestellen. Der nächste Flug von Madrid nach Chile war mit ungefähr 12 Stunden der längste von allen. An sich war der Flug ganz cool, weil ich zum Beispiel einen ganz lustigen Film auf Deutsch gefunden habe (was eine große Ausnahme war, weil alle anderen auf Spanisch, Englisch oder Französisch waren), aber ich konnte nur sehr schlecht schlafen. Gegen acht Uhr morgens (Ortszeit) sind wir dann in Chile angekommen. Dort hatte ich dann schon so richtig das Gefühl, in Lateinamerika angekommen zu sein. Warum? Weil ich in einem Kiosk den größten Teil der Dinge nicht kannte! :) Am Ziel waren wir aber immer noch nicht. Der letzte Flug nach Córdoba war jedoch kurz, sodass wir gegen 13 Uhr dort ankamen. Eine nette Frau von der Organisation hat mich und die anderen Schüler*innen mit dem Bus nach Rio Ceballos (ein Stück außerhalb von Córdoba) in unser Hotel gefahren.

Der Kampf mit der Dusche und der menschliche Tischkicker

Nachdem ich im Flugzeug nicht wirklich schlafen konnte, war ich froh, endlich in einem Bett zu liegen und den Schlafentzug wieder auszugleichen. Der Donnerstag startete dann als erstes mit einer Dusche. Und zwar keiner normalen Dusche, denn erstens musste ich mich erstmal daran gewöhnen, dass hier in Argentinien „C” für „calor“ - warmes Wasser - und „F” für „frio“ - kaltes Wasser- steht und zweitens, dass es hier im Hotel keine Duschvorhänge oder ähnliches gibt, sondern nur zwei Abflüsse im Boden. Das bedeutet, dass man nach dem Duschen erstmal damit beschäftigt ist, das komplette Wasser auf dem Boden weg zu bekommen. Danach begann der Intensiv-Spanisch-Kurs, das war ganz schön anstrengend. Aber zum Glück konnten wir uns am Nachmittag erholen und zwar beim menschlichen Tischkicker – ja, richtig gelesen! Alle hatten ein Seil um die Hüften und konnten sich nur nach links und rechts bewegen. Mega lustig!

Sightseeing in Córdoba – die zweitgrößte Stadt Argentiniens

Am Freitagnachmittag ging es nach dem Spanischkurs direkt in die Stadt Córdoba, die zweitgrößte Stadt Argentiniens. Dort angekommen war ich einfach nur überwältigt! Es war alles so anders als Zuhause; doch anders heißt ja nicht schlecht. Es war unglaublich, vor allem die Palmen, die überall zu sehen waren. Dazu muss man aber sagen, dass ich vorher noch nie außerhalb von Europa gewesen bin. Ich habe mich wirklich gefühlt wie ein Super-Tourist, der einfach alles fotografiert. Es war einfach alles neu für mich. So z. B., dass in der kompletten Stadt überall Straßenhunde rumgelaufen sind und dann auch mit einem mitlaufen und sich von einem streicheln lassen. Einen fand ich so süß, dass ich ihn direkt auf den Namen “Paul” getauft habe :) Zum Abendessen wurden Chorizos gegrillt. Diese isst man hier mit Soße, Salat und pan (Brot) zusammen und das nennt sich dann Choripán. Es war einfach nur richtig lecker! Auf der Abschiedsfeier, bei der auch alle Koordinator*innen anwesend waren, die für das nächste Jahr unsere Ansprechpartner*innen sind, wurde dann argentinische Musik gespielt und viel getanzt. Am nächsten Tag haben wir dann endlich unsere Gastfamilien kennengelernt! Aber dazu später mehr!

Im Großen und Ganzen ist dieses Land einfach nur traumhaft! Die Menschen, mit ihrer freundlichen und offenen Mentalität, die Landschaft und auch das Essen, was manchmal zwar ein bisschen ungewohnt ist, aber trotzdem einfach nur mega lecker schmeckt. Ich kann mich einfach nur glücklich schätzen, hier sein zu dürfen. Ein großes Dankeschön an all die, die mir das mit ermöglicht haben!

Bis demnächst,

euer Konrad

Über Konrad

Alter: 16

Hobbys: Klettern, Fußball, Volleyball

Aktueller Wohnort: Argentinien

Tätigkeit: Schüler

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