"Popmusik mit Eiern!"

am 21.04.2016

Musiker KENAY im Gespräch mit jup! Berlin.

KENAY hat gerade sein erstes Album veröffentlicht. Wir berichteten darüber! Im Rahmen seines Konzerts im Berliner Musik und Frieden trafen wir den Newcomer und fragten ihn unter anderem, was es mit dem Titel seines Albums ,,Rot & Blau" auf sich hat und was seine Musik ausmacht.

jup!: Dein Album heißt ,,Rot und Blau". Steckt eine besondere Geschichte hinter dem Titel oder sind das einfach deine Lieblingsfarben?

KENAY: Es hat einen besonderen Grund. Es gibt auf der Platte den Titelsong ,,Violett", in dem die Hauptzeile ,,Aus Rot und Blau wird Violett" lautet. In meinem Fall ist es auf eine Beziehung gemünzt. Das beschreibt, dass man zusammengehört, perfekt harmoniert und schließlich eins wird. So wie Rot und Blau zu Violett werden.

Du umschreibst deine Musik mit dem Begriff ,,deutscher PoetryPop". Was kann man darunter verstehen?

Pop mit Eiern (lacht.)! Ich komme aus dem Hip-Hop und lege den Fokus mehr auf Texte. Ich habe manchmal mehr Wörter in meinen Liedern als normale Popsongs, die meistens wenig Worte in einer Strophe haben. In manchen Songs kann man noch meine Rap-Attitüde hören. Weil mir Texte sehr wichtig sind und der Fokus auf der Sprache liegt, nennen wir das PoetryPop.

Hast du Vorbilder?

Ich habe viele Vorbilder und Künstler, die mich beeinflusst haben. Das fängt in meiner Jugend an mit Pianisten über große Rapper wie Eminem, aber auch vor großen Popkünstlern wie Katy Perry habe ich riesigen Respekt.

,,Popmusik traut sich in Deutschland nicht richtig cool zu sein!", hast du mal gesagt. Wie meinst du das genau?

Ich habe das vor zwei Jahren gesagt. Mittlerweile muss ich sagen, dass es im Moment auch coole Popmusik in Deutschland gibt. Aber vor zwei Jahren hatte ich das Gefühl, dass man sich kaum getraut hat, zu sagen, dass man einen Künstler, der mainstreamig erfolgreich ist, mag. Sobald etwas erfolgreich ist, wird gerne gesagt: ,,Das ist nicht so geil! Dieser Kommerzscheiß". Das verstehe ich nicht. In Amerika zum Beispiel hast du Künstler wie Justin Timberlake, die kommerziell wahrsinnig erfolgreich sind mit Popmusik und trotzdem cool sind. Das ist in Deutschland nicht immer der Fall.

Es sind noch zwei Stunden bis deinem Auftritt. Was machst du jetzt noch bis dahin?

Ich hoffe, dass ich was essen kann und dann muss ich noch Soundcheck machen und mich umziehen.

Hast du da spezielle Rituale?

Nicht immer. Ab und zu nehme ich einen Drink. Auf der Tour mit Tonbandgerät hatten wir einen Spielekoffer dabei. Da haben wir dann ab und zu auch Trinkspiele vor dem Auftritt gespielt und sind leicht beschwipst auf die Bühne gegangen. Aber ein festes Ritual habe ich nicht.

Was fällt dir sofort ein, wenn du an Berlin denkst?

Vieles. Ich war schon sehr oft in Berlin. Ich mag die Stadt. Ich liebe sie sogar, aber ich würde hier ungerne wohnen wollen. Mir ist es ein bisschen zu groß.

Danke für das Gespräch!